Nachruf: Karl Peham, 1939 - 2021
Am 20. Oktober 2021 ist Karl Peham im 82. Lebensjahr verstorben. Karl war Ehrenmitglied der Deutschen Trialsportgemeinschaft e.V. (DTSG). Nach Ende der beruflichen Laufbahn von Karl als Schriftsetzer im Niederösterreichischen Pressehaus zählte das Ehepaar Peham aus St. Pölten stets zu den ersten, die im Fahrerlager bei Klassik-Trials in Deutschland ihr Wohnmobil parkten. Mit großem Verständnis für das Machbare und gutem Auge für das Sinnvolle, war Karls Unterstützung beim Sektionsbau bei allen Veranstaltern herzlich willkommen. Der Stellplatz der Pehams war immer ein Fixpunkt an herzlicher Gastfreundlichkeit. Die Tür war für alle offen, die ein Anliegen oder Probleme hatten. Karls exzellentes technisches Fachwissen war als Informationsquelle hoch geschätzt und sein handwerkliches Können oftmals letzte Hilfe in größter Not.
Karl Peham war in der Fachszene ein angesehener Restaurator von historischen Motorrädern. Seine Motorräder waren technisch perfekt vorbereitet. Und auch bei widrigsten äußeren Bedingungen waren sie immer auf Hochglanz geputzt. Dafür sorgte seine Frau Berta.
Ende der 1950er Jahre war Karl im Straßenrennsport engagiert. Mit NSU, BMW und zuletzt Laverda fuhr er in immer größeren Klassen. Sein handwerkliches Geschick machte ihn rasch in der Szene bekannt. Über seine Freundschaft zu Hans Leitner kam er zum Trialsport. Nach der Anschaffung einer damals modernen Fantic führte ihn seine Begeisterung für Oldtimer zum Klassik-Trial. Mitte der 1980er Jahre schloß er sich einer Gruppe engagierter Klassik-Trial-Fans in Deutschland an. Aus einer Gruppe von Enthusiasten wuchsen langjährige und treue Freundschaften und entstanden legendäre Serien wie D-Cup, Euro-Cup oder die Inter-Nordic.
Englische Motorräder hatten es ihm besonders angetan. Beinahe jedes Jahr war er auf der Insel, um Ersatzteile zu kaufen oder restaurierte Motorräder zu verkaufen. Am Teilemarkt in Staffort kannte fast jeder den Kürbispfeifen rauchenden Österreicher mit hanseatischer Gelassenheit. Es war naheliegend, dass Karl auch im Klassik-Trial mit Motorrädern von der Insel unterwegs war: BSA B40, AJS 350, Norton 500T, Triumph Tiger Cub.
Karl Pehams Klassik-Trial-Motorräder:
Karl Peham war sowohl für sein freundliches Wesen als auch für seine klaren Worte bekannt. Als ein technischer Prüfer bei der Straßenzulassung eines Oldtimers aus den 1920er Jahren bekrittelte, dass dieses Motorrad keine Kupplung hätte und man daher an einer Kreuzung nicht stehen bleiben könne, antwortete Karl lediglich: „weil du nicht fahren kannst!“.
Inspirierend war seine Zufriedenheit. Ulli Leitner nannte es: die Fähigkeit sich auf eine aktuelle Situation einzustellen und damit glücklich zu sein. Als der Trialsport mit der Fantic für Karl zu sportlich wurde, wandte er sich dem Klassik-Trial zu. Als Karl feststellen mußte, dass er mit der seiner schweren Ariel an körperliche Grenzen stieß, wechselte er auf eine leichtere Triumph Tiger Cub. Als er altersbedingt den aktiven Trialsport aufgeben mußte, fuhr er als Zuseher oder Helfer zu den Bewerben. Nie wehklagend über Vergangenes, immer mitreißend glücklich darüber unter gleichgesinnten Freunden sein zu können!
Rudi Munstermann: „Ich werde die immer positiven Trialfachgespräche mit Karl vermissen.“
Mit großer Anteilnahme nimmt die Klassik-Trialszene
Abschied von Karl Peham
und wünscht seiner Familie,
insbesondere seiner Frau Berta
viel Kraft in diesen traurigen Tagen!
Alfred, November 2021.
Dieser Nachruf wurde ermöglicht mit Unterstützung von:
Erich Diestinger, Gerhard Ehrenreich, Hartwig Kamarad, Ulli Leitner, Steffen Lutz, Rudi Munstermann, Alfred Rautner, Jerry Wiedlack