Mick Andrews Lehrgang Salzstiegl, 9.-12. Mai 2013: wer ist?
Kofferträger
Fast schüchtern steigt er aus der Fahrerseite des Wagens. Sein Rundumblick trifft zum Schluß seine Frau Jill, die von der Beifahrerseite ausgestiegen war. Sie nickte, und befand „It’s nice“. Erst danach öffnete er auch seinem Gastgeber die Tür der zweiten Sitzreihe des Autos. In Folge eines Motorradunfalls quälte sich der Initiator der Veranstaltung, Robert Aichholzer mit einem gebrochenen Bein aus dem Wagen. Aufgrund der Verletzung von Aichholzer übernahm der Stargast des Wochenendes auch gleich die Funktion des Chauffeurs und des Kofferträgers.
Endlich angekommen
Es ist gut möglich, dass diese Einleitung nur als völlig nebensächliches Detail betrachtet werden kann. Andererseits ist es vielleicht auch die beste Beschreibung des Ehrengast des Klassik-Trials Lehrganges am Salzstiegl sein: Unkompliziert und bescheiden, empathisch aber auch genussvoll. Der Superstar aus den 1970ern bis hinüber zur Gegenwart, Mick Andrews gab mit seiner Frau Jill ein Stelldichein im Trialpark Salzstiegl.
The Magical
Ihn mit wenigen Worten zu beschreiben ist eine Gradwanderung zur Untertreibung. Als Sohn eines Mechanikers erlernte er die Motorradtechnik von der Pike auf. „Ich brauchte keine Prüfung, um zu wissen, was ich konnte.“ Motorradhersteller wurden auf den technisch versierten und fahrerisch begabten jungen Burschen aufmerksam. Die fortführende schulische Ausbildung wurde rasch den ersten Werksverträgen geopfert. Bei Matchless und Dot entwickelte Mick Andrews Trialmotorräder. Die Zusammenarbeit mit Ossa besiegelte nach Sammy Millers Engagement bei Bultaco endgültig das Schicksal der schweren 4-Takt-Trialmotorräder aus englischer Produktion. Andrews wurde zweimal Europameister und gewann fünfmal das Scottish Six Day Trial. Für Yamaha entwickelte er das verkaufsstärkste Trialmodell weltweit, das Modell TY Trial. An dieser Stelle kommt in Andrews Erzählungen erstmals etwas Schwermut auf: „Hätte ich nur eine Provision für jedes verkaufte Stück vereinbart.“ Kein Wunder, bei 170.000 produzierten Einheiten.
Der Einfädler
Obwohl Robert Aichholzer seit 25 Jahren in Deutschland lebt und selbständig ein Unternehmen führt, ist seine Abstammung aus Kärnten unüberhörbar. Der viel zu früh verstorbene zweifache österreichische Staatsmeister Gottfried Engstler stammte ebenso aus Velden ab und brachte Aichholzer mit dem Trialsport in Kontakt. Beim Klassik-Triallehrgang in Gressenich 2012 lernte Aichholzer Mick Andrews kennen. In Kooperation mit Regina und Friedl Kaltenegger vom Moasterhaus des Trialparks am Salzstiegl sowie Alfred Wagner als Zeremonienmeister lotste er Jill und Mick Andrews nach Österreich.
Ohne der großzügigen Unterstützung und des Vertrauensvorschusses von Regina und Friedl Kaltenegger sowie dem Team vom Moasterhaus wäre diese Veranstaltung in diesem Rahmen nicht durchgeführbar gewesen.