Ein Mythos feiert seinen 100er (Centenary)!

Im Jahr 1911 veranstaltete der Edinburgh & District Motor Club das erste „Scottish Six Day Trial“ (SSDT). 2011, also 100 Jahre später ist der gleiche Club noch immer für eine der größten und weltweit bekanntesten Trialsport-Veranstaltung verantwortlich. Das wurde in diesem Jahr auch gebührend gefeiert. Auch heute noch, wird Teilnehmer und Material sehr viel abverlangt.

Die SSDT ist etwas Einzigartiges!

Höchstschwierigkeiten in den Sektionen wie bei WM, EM usw. wird man vergeblich suchen. Die Herausforderungen liegen in den Sektionen viel mehr in den einzelnen Sektionslängen und –Typen. Steine und loses Geröll erfordern rasche Reaktionen und sicheren Stand am Motorrad. Die gültige Non-Stopp-Regelung erschwert die Angelegenheit nochmals. Doch die größte Anforderung liegt wohl im wertungsfreien Bereich: die Zwischenstrecke! Täglich zwischen 100 und bis zu 192 km, teilweise durch Moorlandschaften. Schlammlöcher sind –gerade für Nichteinheimische- schwer zu erkennen und tückisch und erfordern eine kräfteraubende Fahrweise mit permanentem Druck am Hinterrad und leichtem Vorderrad. Das alles läuft nach einem straffen und strengem Zeitrahmen ab. Wer die vorgeschriebene Fahrtszeit überschreitet bekommt Strafpunkte hinzu. Bei einer Überschreitung von mehr als einer Stunde, fährt man nur noch außerhalb der Konkurrenz mit. Die Motorradwartung darf nur innerhalb der erlaubten Fahrzeit durchgeführt werden. Wer trödelt, hat weniger Zeit für Wartung. Hinzu kommt das, meist nur wenig einladende Wetter in Schottland hinzu… Zutaten, die dazu führen, dass die Topp-Stars unter den Sprungakrobaten aus Spanien und Japan nur selten in der ersten Woche im Mai im schottischen Hochland zu sehen sind.

Der Ableger: PRE65 Scottish Two Day Trial

Seit 1984 wird das PRE65 Scottish Two Day-Trial veranstaltet. Ein genaues Pflichtenheft schreibt dabei den erforderlichen historischen Zustand wesentlicher Komponenten des Motorrades vor, z.B. Radnarben, Rahmen, Motor, Vergaser usw.

Hohes Prestige auch bei den Spitzenleuten

Von Beginn an füllten auch ehemalige Topstars des Trialsports die Nennlisten dieses PRE65 Bewerbes und trugen sich auch in die Siegerlisten ein, z.B. 3x Sammy Miller, 6x Dave Thorpe, 5x Mick Andrews, 2x Stig Karlsson usw. Der Veranstaltungsort ist abweichend von der SSDT in Kinlochleven, die Route führt an den beiden Flanken des Loch Leven. Teilweise wird an Sektionsplätzen vergangener Tage, aber auch an Sektionsplätzen der aktuellen SSDT gefahren. Kein Wunder, dass sich auch diese Veranstaltung bald großer Beliebtheit und auch auf internationales Interesse stieß. Die Teilnehmerzahl ist auf 180 beschränkt, es langen jedoch viel mehr Nennungen bei den Veranstaltern ein. Das Auswahlsystem der Teilnehmer ist komplex und beinhaltet z.B. Kontingente für schottische, englische und internationale Teilnehmer. Diese werden wiederum aufgrund der genannten Klassen und Motorrad-Typen gereiht. Ausländische Teilnehmer mit (in England) seltenen Motorrädern sind prinzipiell bevorzugt.

Wie bei der SSDT fahren auch bei der PRE65 alle Teilnehmer in nur einer Spur.