A-Cup 2011, Kufstein 20.-21. Aug. 2011
Eigentlich keine Trialveranstaltungen mehr...
Im Steinbruch in Schwoich, unweit von Kufstein entfernt, fand am 20.-21. August 2011 die Abschlußveranstaltung des Klassik-Trial A-Cup 2011 statt.
Obwohl der MSC Kufstein unter der Führung von Frank Ortner noch die Genehmigung zur Nutzung des Steinbruches in Schwoich für Veranstaltung für einige Jahre in der Tasche hat, entschied der Club im Jahr 2010 keine weiteren Bewerbe mehr durch zu führen. Zu wenige Helfer standen zur Verfügung, zu viele Aufgaben waren auf einige wenige verteilt. Der überschaubare Aufwand für die Organisation der A-Cup Klassik-Trials fand bei den tatkräftigen Tirolern Gefallen, obwohl auch die Vorbereitungen für ein Bergrennen viel Energie abverlangte.
Sogar das Wetter optimal vorbereitet!
Die ausgezeichnete organisatorischen Fähigkeiten des MSC Kufstein zeigte sich schon den ersten Anreisenden am Freitag abend. Ein heftiger Gewitter-Regen ergoss sich über die Region. Was andernorts ein Problem darstellen mag, erwies sich hier als Segen. Die zwei perfekt getimten Sonnentage am Samstag und Sonntag konnten die Bodenfeuchtigkeit nicht mehr komplett auftrocknen. Der gefürchtete Staub in der Zement-Grube blieb aus, obwohl es am Sonntag so heiß wurde, dass sogar Sonnenbrand-Gefahr beim einen oder anderen Teilnehmer bestand.
Klassik-Spuren vom Feinsten!
Die Klassik-Trial Fraktion der Kufsteiner, allen voran Arnold Kremlicka und Otto Richter bereiteten insgesamt 20 Sektionsplätze für insgesamt 16 Sektionen pro Spur vor. Für zwei Runden wurde eine Fahrzeit von 5 Stunden vorgegeben. Die geschickte Verteilung der Sektionsplätze ermöglichte eine lange Zwischenstrecke von 7,5 km (lt. Angaben von Karl Granzegger). Auf einer kurzen Strecke war Gegenverkehr unvermeidlich, doch war die Schotterpiste in diesem Abschnitt so breit, dass zu Betriebszeiten die Muldenkipper darauf fahren können.
Ein Steinbruch mit viel Abwechslung!
Es ist naheliegend, dass Schotter, Fels und Geröll der dominierende Untergrund war. Dennoch wurden den Teilnehmern auch Waldsektionen mit fiesen Wurzeln und zwei schönen Bachsektionen geboten. Zwei Doppelsektionen sowie Auffahrten, bei denen in allen Spuren herzhaft am Gasgriff gedreht werden musste, rundeten das Programm auf perfekte Weise ab. Obwohl die Sektionen in allen Spuren gut fahrbar waren, gab es kein einziges Tagesclean, dem Markus Adamec (Twinshock Experten) und Vogelsberger Fabian (Modern, Gentleman) mit jeweils nur einem Fehlerpunkt in der Tageswertung am nächsten kamen. Für die Sektionen in der Klasse Gentleman waren weder Kupplungsfinger noch Stufentechnik erforderlich, auch für die Teilnehmer in der Klasse Clubman konnte der linke Zeigefinger getrost am Griffgummi bleiben. Aber auch bei den Experten wurde der linke Armaturenhebel bei einigen Fahrern nur zum Sichern aus unplanmäßigen Situation verwendet. Kurzgefasst: Klassik-Sektionen, so wie sie sein sollen!
Gute Mischung
Gerade der erfreulich hohe Teilnehmeranteil aus dem naheliegenden Deutschland bereicherte das gemeinschaftliche Fahren in Gruppen ungemein. Viele neuen Bekanntschaften wurden gemacht und sorgten für viel gute Laune. Während man sich dieses Resultat innerhalb der Klassik-Trial-Szene erwarten durfte, gab es auch viel positive Reaktionen auf das in unseren Breiten neue System seitens der Teilnehmer mit den modernen Motorrädern. Email Jahreis, realisierte die Idee von Gruppentrials in Kufstein bereits im Jahr 2009 im Rahmen eines Staatsmeisterschaftslaufes, brachte die Stimmung ein einer Email ua. sehr gut auf den Punkt: „ … denn das Fahren kommt mir sowieso sehr entgegen und die Stimmung untereinander war trotz erheblichen Altersunterschied super. Nachdem die ersten Sektionen gefahren waren baute sich schnell ein gutes Klima auf und die jungen Burschen waren von sich aus bereit, mal zu werten oder zu schreiben. Bei einem normalen Trial hätten wir wahrscheinlich kein einziges Wort miteinander gewechselt. …“ Seine abschließende Bemerkung ist es durchaus Wert, in zukünftigen Überlegungen weiter ausgebaut zu werden.
Motorsport mit Vorbildwirkung!
An zwei Tagen nahmen insgesamt 62 Teilnehmer an der Veranstaltung teil. Als sehr erfreulich darf der steigende Anteil der Fahrer in der Klasse PRE65 (15 Teilnehmer) innerhalb des A-Cups bezeichnet werden. Diese Klasse war beinahe so stark besetzt, wie die Klasse Modern (18 Teilnehmer). Es ist leicht nachvollziehbar, dass die Klasse Twinshock mit beinahe der Hälfte (29) der Teilnehmer die größte Gruppe darstellte. Gäste aus Deutschland (15), Italien (1), Großbritannien (1) rundeten das Teilnehmerfeld zu einem insgesamt interessanten und unterhaltsamen Mix ab. Im Zuge der Siegerehrung zeigte sich der Organisator Frank Ortner augenscheinlich höchst erfreut über die hohe Disziplin der Teilnehmer am Veranstaltungsort, die unfall- und verletzungsfreie Veranstaltung sowie der hervorragenden Atmosphäre unter den Teilnehmern auch über die verschiedenen Generationen hinweg. Schade, dass keine Politiker vor Ort war, um sich davon überzeugen zu können, welche soziale Aufgaben gerade auch im Motorsport abgedeckt werden können, sowohl für Jung als auch für Alt!
Brauchtum und Moderne
Es ist ein uralter Brauchtum, dass die Tiroler Burschen als Zeichen Ihres Mutes und Geschickes hoch in die Berge aufsteigen um Ihren Dirndln mit Edelweiß beschenken zu können. Die Klassik-Trialer hatten es einfacher. Die Teilnahme an beiden Tagen in Kufstein reichte, um getrocknete Edelweiß aus der Züchtung und Produktion des Opas von Frank Ortner für Mädeln der Teilnehmer nach Hause mitbringen zu können. Da wird es wohl kaum Unkenrufe über einen „weiteren Staubfänger“ gegeben haben, vielmehr wird wohl die Freude und der Stolz über den schneidigen Burschen überwogen haben, der mit einem Edelweiß nach Hause kam…
lange Rede kurzer Sinn:
Der MSC Kufstein organisierte ein perfektes Finale für den A-Cup 2011. Auf Wiederholung darf gehofft werden...
Alfred, 2011
Mediazone
Fotos zur Verfügung gestellt von Andrea Weber
Fotos zur Verfügung gestellt von Karl Sighart
Fotos zur Verfügung gestellt von Hansel Siegel
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