4. int. Klassik-2 Tages Trial Salzstiegl, Aut
6.-7. August 2011
Vom 6.-7. August 2011 lud Friedl Kaltenegger vom Moasterhaus*** zum vierten Mal zu einem Klassik-Trial in den Trialpark am Salzstiegl in der Steiermark. Als dritte Veranstaltung des A-CUP, der neuen Klassik-Trial-Serie in Österreich, galt es den hohen Qualitätsstandard der bisherigen Bewerbe in Lunz am See und Lehenrotte gerecht zu werden. Aus organisatorischer Sicht konnte der Betreiber des Trialparks auf auch diesmal wieder Bewährtes zählen: Um die Verpflegung und Unterkunft kümmerte sich seine Frau und Gastgeberin im Moasterhaus*** Regina Kaltenegger. Die Sektionen wurden von Hans Haigermoser gestaltet, der dafür wieder eine Woche seines Urlaubes opferte. Das Nennbüro wurde von Andrea Grasl geführt und in organisatorischen und administrativen Angelegenheiten gab es Unterstützung von Alfred Wagner.
Neue Akzente durch Kreativität
Auch bei der diesjährigen Veranstaltung setzte Friedl Kaltenegger mit viel Engagement und Kreativität einige Akzente, die keinen Vergleich zu scheuen brauchen. Bereits bei der Vornennung sowie am Nennformular wurde nach der Konfektionsgröße gefragt. Ein „personalisiertes“ Erinnerungsgeschenk für alle Teilnehmer, die vorgenannt und an beiden Tagen teilgenommen haben, wurde zugesagt. Die Auflösung dieser Frage gab es jedoch erst bei der Siegerehrung.
Was in Lehenrotte begonnen wurde, wurde am Salzstiegl fort gesetzt und weiterentwickelt: jeder Teilnehmer erhielt ein Nummernschild mit aufgedrucktem Namen des Teilnehmers. Für Teilnehmer, die nicht vorgenannt hatten, wurde diese Schilder rasch nachgedruckt und im Zuge der Bekanntgabe der Gruppenzusammenstellung ausgehändigt. Eine Hilfestellung gerade für Gruppen, die bunt zusammengemischt wurden, in denen sich die Teilnehmer bisher noch nicht kannten.
Neu Park Fermè:
Die räumliche Trennung von Parc Ferme und Fahrerbesprechung half einerseits die Gruppenzusammenstellung geordnet bekannt geben zu können. Andererseits bot sich damit die Gelegenheit alle Gruppen beim Start in den Bewerb gemeinsam fotografieren zu können. Diese Erinnerungsfotos können der Fotogallerie von www.trialpark.at entnommen werden. Aufgrund der gewonnenen Erfahrungen der bisherigen A-Cup-Läufe, wurden die Gruppen aus max. fünf Teilnehmer einer Klasse zusammengestellt.
Der Trialpark am Salzstiegl (www.trialpark.at) befindet sich im Bereich eines Schigebietes auf einer Seehöhe von 1300-1500m ü.M. und umfaßt eine Fläche von 9,5 ha. Das bietet ausreichend Platz für unterhaltsame und abwechslungsreiche Sektionen! Dem allen nicht genug, hatte Friedl Kaltenegger im Frühjahr dieses Jahres den Trialpark um die „Schlangengrube“ erweitert. Dabei handelt es sich um ein künstlich angelegtes Geröllfeld, in dem die Fahrer ordentlich durchgeschüttelt wurden und zusätzlich noch einige Stufen zu bewältigen hatten.
Das Motto: Schifahren
Es ist nicht vermessen, den Begriff „Einzigartig“ für die letzten zwei Sektionen des Rundkurses zu verwenden. Auf den „Sturzhang“, einer Schiabfahrt der schwarzen und somit schwersten Kategorie, baute Hans Haigermoser eine (!!!) Sektion mit einer Gesamtfläche von mind. 1ha in den Berg. Weitsichtige waren hier von Vorteil, konnten sie doch ohne Sehbehelf noch die abgebänderte Ausfahrt der Sektion erkennen. Auf Grasuntergrund ging es in einem Kurvengeschlängel den Steilhang hoch. Abgesehen von der Steilheit und dem tückischen Heu am Boden galt es vor allem die Orientierung zu behalten. Vermutlich niemand hat diese Sektion aufgrund der Länge und Steilheit zu Fuß besichtigt. Etliche Fahrer werden froh gewesen sein, dass die Veranstaltung von zwei wunderbaren Sonnentagen begleitet wurde und kein Regen die Sektion in eine Gras-Schi-Bahn verwandelte. Gleich darauf folgend, quasi als Goodfeel-Abschluß der Runde folgte ein, mit Schi-Stangen gesteckter Slalom, der jedoch den Berg hoch zu befahren war. Für jede Spur wurde eine separate Trasse vorbereitet, je anspruchsvoller die Spur, desto enger wurden die Kurvenradien, bzw. war der Untergrund mit zunehmend losem Schotterboden als erschwerend zu befahren. So manche Teilnehmer können nun stolz und mit Recht von sich behaupten, eine „Schipiste der schwarzen Kategorie sturzfrei bewältigt“ zu haben.
Müde Knochen? Vonwegen!
Inklusive der bereits vom Salzstiegl bekannten Sektionsplätze Im Wald inkl. Steingarten, Mulde, anspruchsvollen Wildsaugraben sowie der modifiziert gesteckten „Schottischen“ wurden auf 21 Sektionsplätzen insg. 15 Sektionen pro Spur vorbereitet, die täglich zweimal zu befahren waren. Das Aufteilen auf mehrere Sektionsplätze ermöglichte eine optimale Nutzung des Geländes für alle Spuren, und trug auch dazu bei, Staus zu vermeiden.
Ein Blick auf die Ergebnislisten bestätigt auch die persönlichen Eindrücke der Fahrer: in allen Spuren technisch anspruchsvoll, aber doch gut fahrbar, wenngleich die Spuren Gelb und Blau am Samstag abend etwas entschärft wurden, was sich sofort an den Punkteständen der Teilnehmer auswirkte. Tages-Cleans gab es überhaupt nur in der Spur weiß. Der 15jährige Philip Walz auf Bultaco in der Klasse Twinshock schaffte als Einziger über beide Tage ein Clean, am Sonntag behielt Lorenz-Mathias Stadler auf Beta Rev3 in der Klasse Modern die Füße konsequent auf den Rasten. Andererseits konnten trotz der erschwerenden Höhenlage des Salzstiegls, die über siebzigjährigen Senioren im Starterfeld Peter Hirsch und Walter Gsöll den Bewerb an beiden Tagen mit jeweils sehr respektablen Ergebnissen zu Ende fahren. Von wegen müde Knochen; Alt aber gut!
Klassik-Trial im Komplett-Paket!
Am Samstag Abend verwöhnte Regina Kaltenegger die Teilnehmer mit einem umfangreichen und ausgezeichneten Buffet. Mit einer ordentlichen Unterlage im Bauch herrschte im gemütlichen Almstüberl eine ausgelassene Stimmung, die noch spät in die Nacht reichte.
Für Sonntag wurden einige Sektionen in den Spuren Clubman und Expert abgeändert. Die Sektionen für Gentleman blieben unverändert. Von 63 Teilnehmer am Samstag und 60 Teilnehmern am Sonntag, kamen 54 Teilnehmer in die abschließende Zweitageswertung. Als erfreuliche Entwicklung darf auch die Zusammenstellung des Teilnehmerfeldes gewertet werden: ¾ der Teilnehmer waren mit PRE65 oder Twinshocks am Start. Es waren nur geringfügig weniger PRE65 Motorräder im Bewerb als moderne Maschinen. Zu diesem erfreulichen Ergebnis trugen natürlich auch die international angereisten Gäste aus Deutschland (10), Italien (1), Großbritannien (1) und Ungarn (1) bei. Zusammengefaßt: Ein ausgezeichneter Teilnehmermix, der für die gute Laune allen Orts sorgte.
Neu Teamwertung:
Für Spannung und Gesprächsstoff sorgte der, von Friedl Kaltenegger zusätzlich ausgeschriebene Teambewerb. Alle Teilnehmer hatten die Möglichkeit, kostenlos eine Mannschaft zu nennen. Eine solche Gruppe musste laut Ausschreibung aus einem Teilnehmer der Klasse Twinshock Expert (blaue Spur), einem Teilnehmer der Klasse PRE65 Clubman (gelbe Spur) sowie einem frei wählbarem Teilnehmer zusammengestellt sein. Die Punkte dieser Fahrer aus dem Einzelbewerb wurden einfach addiert und in einer eigenen Ergebnisliste dargestellt. Die Mannschaft „Trialgarten Ohlsdorf“ bestehend aus Joe Wallmann, Hubert Erbler und Hartwig Kamarad zeigte auf, dass man weiß, wovon man im Trialgarten spricht und gewann die Teamwertung vor dem Team „Hohe Wand“ bestehend aus Markus Adamec, Alfred Wagner und Adi Adamec und dem Team „Honda“ bestehend aus Fritz Krankl, Alfred Braun und Willi Klaudus. Kenner der österr. Trialszene werden bei dieser Gruppenzusammenstellung sofort erahnen, für wie viel Spaß bei den Teilnehmern diese zusätzliche Auswertung sorgte.
Viel Logistik im Hintergrund:
Teilnehmer, die die Podiumsplätze erreichten, erhielten als Auszeichnungen eine komplette Brettljause mit Brot, Speck, handverziertem Fleischbrett inkl. Besteck sowie eine Flasche vom lokal typischen Zirbengeist. Erfolgreiche Teilnehmer konnten getrost nach Hause fahren: Die Frau würde nicht über einen weiteren Staubfänger-Becher lästern…
Doch auch allen übrigen Teilnehmern, die groß teils von vorn herein nur unter dem olympischen Gedanken „Dabei sein ist alles“, teilgenommen haben, kamen nicht mit leeren Händen nach Hause: Friedl Kaltenegger bereitete für alle Teilnehmer individualisierte Urkunden, mit Fotos des betreffenden Teilnehmers sowie T-Shirts in passender Größe mit Aufdruck des Namens des Teilnehmers vor. Beide Präsente sind logistisch sehr aufwändig und nur mit viel persönlichem Einsatz zu bewältigen!
Doch den Höhepunkt bilden die Teilnehmer!
Doch all dieser Einsatz seitens des Veranstalters wurde von einem Teilnehmer in den Schatten gestellt: Bernhard Weichenberger reiste stilgerecht aus dem Salzburger Land mit einem altehrwürdigen Jawa-Beiwagengespann an. Als Sozius war sein „Bewerbsmotorrad“, eine Ruttloff-Jawa verladen. Über vier Stunden für ca. 300 km Anreise und über sieben Stunden mit einigen Unterbrechungen nach Hause. „Ich wollte mal erleben, wie die Leute das früher machten. Ohne moderne und bequeme Autos mit Navigationssystemen… Erstaunlich wie viele Menschen man kennenlernt, wenn man eine oder mehrere Pannen hat“. Doch das wird (hoffentlich) noch eine andere Geschichte!
Mediazone:
ERGEBNISSE:
Vorschau Klassik-Trial Salzstiegl, deutsch:
Preview Classic-Trial Salzstiegl, english:
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