A-Cup: Lehenrotte, 18.-19. Juni 2011, Aut
auf der Sonnleiten
Im idyllischen Tal der Traisen befindet sich 32 Kilometer südlich von St. Pölten gelegen, die kleine Ortschaft Lehenrotte. Von der Bundesstraße abzweigend führt ein schmaler Schotterweg mit einer Steigung von bis zu 14 % den Berg hoch, bis man auf der „Sonnleiten“ das Haus von Georg Kielmansegg erreicht. Umgeben von steilen Hängen, Wald und Wiesen, findet man Natur pur. Als Ehren-Obmann des Trial Team Traisental stellt er sein Grundstück dem Trialsport zur Verfügung und ermöglicht somit seit dem Jahr 2000 die Durchführung von Läufen zur Trial-Staatsmeisterschaft.
Der Turbo aus dem Traisental
Eine der engagiertesten Persönlichkeiten der österreichischen Trialszene, Erich Diestinger ermöglichte mit seinem großen Einsatz die Durchführung des 2. Bewerbs der neuen Klassik-Trial Serie in Österreich, den A-Cup 2011 und übernahm dafür als Rennleiter auch die Verantwortung für die Veranstaltung. Um das Gelände für jede Spur optimal nutzen zu können, wurden gemeinsam mit Karl Bartonik sowie weiteren Helfern insgesamt 24 Sektionsplätze vorbereitet, die für jede der 3 Spuren 16 Sektionen bereit stellte. Diese waren für alle pro Bewerbstag zweimal zu befahren. Eine unterhaltsam angelegte und lange Zwischenstrecke trug zu zusätzlichem Motorrad-Fahrspaß bei.
Schwierige Voraussetzungen
Die Wettervorschau (wechselhaft mit Regen, sowie Starkregen in der Nacht von Samstag auf Sonntag) mag so manchen von einer Teilnahme abgehalten haben. Denn gerade Lehenrotte ist aufgrund des lehmigen Bodens dafür bekannt, dass es bei Regen aufgrund des zusätzlich steilen Geländes sehr schwierig werden kann.
Vorweg: Alle, die nicht da waren, haben was versäumt:
Bei strahlendem Sonnenschein nahmen am Samstag 52 Teilnehmer in Gruppen und auf verschiedene Start-Sektionen aufgeteilt den Bewerb in Angriff. Gruppen mit neun Teilnehmern waren aber letztendlich doch zu groß, was am Sonntag korrigiert wurde und die Gruppen verkleinert wurden. In der Nacht von Samstag auf Sonntag gab es tatsächlich den angekündigten Starkregen. Glücklicherweise kam in der früh wieder die Sonne hervor und trocknete den Boden noch etwas auf. Während die Spuren Gentlemen und Clubmen noch vor dem Lauf geringfügig angepaßt wurden, wurde das von den Teilnehmern der Spur Expert im Zuge der Besichtigung er der ersten Runde in gemeinschaftlicher Absprache erledigt. Völlig unkompliziert und im Sinne der gemeinsamen guten Unterhaltung.
Perfektes Klassiktrial!
Dennoch verringerte sich das Starterfeld am Sonntag auf insgesamt 31 Teilnehmer, was der guten Stimmung unter den Fahrern keinen Abbruch tat. Ganz im Gegenteil.
Die Sektionen waren in allen Spuren anspruchsvoll aber niemals gefährlich. Trotz eines hochkarätigen Teilnehmerfeldes mit aktuellen Staatsmeisterschaftsteilnehmern, sowie Staatsmeistern aus jüngster und älterer Vergangenheit waren die 22 Punkte in der Spur Gentleman, Klasse Modern von Matzl Wolfgang auf Fantic 305 im Zweitagesergebnis die niedrigste Punkteanzahl des Feldes. Andererseits wechselte der über siebzigjährige Walter Gsöll am Sonntag von einer Honda TLR auf eine Eigenbau 2-Zylinder Honda CB 200 und beendete damit den Lauf.
Lokalmatador am Samstag voran!
Aus sportlicher Sicht gab es am Samstag in der Klasse Modern wohl die größte Überraschung: Lukas Planyavsky, Teilnehmer in der OSK Junioren Staatsmeisterschaft konnte sich noch am besten auf das ungewohnte Reglement (Stillstand+Fuß=5) einstellen und distanzierten den aktuellen OSK-Staatsmeisterschaftsfahrer Andreas Leitner sowie den ehemaligen Staatsmeisterschaftsfahrer Frank Ortner am Samstag auf die Plätze. Am Sonntag fand Frank Ortner jedoch seinen Rhythmus und erreichte auch dank der einzige Nullerrunde an beiden Tagen im gesamten Starterfeld den Gesamtsieg.
eine Bank bei den PRE65
In der Klasse PRE65 waren, wie zu erwarten war, Hubert Erbler (BSA B40) sowie Erich Diestinger (Triumph Tiger Cub) in den Spuren Clubmen bzw. Gentlemen eine Klasse für sich.
Das Comeback!
Ein interessantes Ergebnis brachte die Klasse Twinshock. Der bisherige Dauerbrenner um die Spitze in Österreich, Markus Adamec gegen Friedrich Krankl scheint sich nun auf ein Trio erweitert zu haben. Nach einer schweren Verletzung sowie jahrelangem Muskelaufbautraining im Knie, kehrte Joe Wallmann wieder zum Klassik-Trial zurück. Am Samstag sieben Punkte zurück, konnte er am Sonntag dem Gesamtsieger Markus Adamec noch zwei Punkte abnehmen und erreichte mit dem besten Sonntagsergebnis den zweiten Platz.
sympatische Details!
Die Besonderheit am Klassik-Trial in Lehenrotte lag aber in der Liebe zum Detail. Einmal abgesehen von der großen Anzahl an vorbereiteten Sektionen, sowie dem traditionell ausgezeichnetem und herzlich geführten Buffet, erhielt jeder Teilnehmer zu Veranstaltungsbeginn, ein Nummernschild mit der Spurfarbe und jeweiligen Dauerstartnummer. Außerdem erhielt jeder Teilnehmer auch ein Glas mit einem aufwändig handgravierten Trial-Motiv. Somit wird dieser Lauf lange Zeit in guter Erinnerung bei den Teilnehmern bleiben!
Weite Anreisen
Ralph Kunz aus der Schweiz, sowie Keith Wells aus England machten den Bewerb aus Sicht der Fahrer, sowie die bezaubernde Tanja vom Edel-Twinshock Tuner Sneezy aus Belgien aus Sicht der Ausstatter durchaus International.
Treffen der alter Freunde
Mit Herbert Pölz auf BSA C15 aus Mattinghofen, stieg ein ehemaliger KTM-Ingenieur neu in den A-Cup ein. Auch wenn er mehrfach erleben musste, dass so manche Sektion bei einigen Anderen wesentlich einfacher aussahen als sie tatsächlich waren, war er stets mit einem breiten Grinsen an zu treffen. Als begeisteter Racer auf allem was gut, laut und vor allem schnell war, gab es nach dem Bewerb mit Otto Richter, einer seiner Mitstreiter vergangener Tage bei etlichen Veranstaltungen, sowie dem ehemaligen KTM-Mitarbeiter Frank Ortner unzählige Anekdoten aus zu tauschen. Alte Motorrad-Haudegen treffen sich beim A-Cup: So soll’s sein und bleiben!
Nächste Termine im A-Cup:
6.-7. August 2011: Salzstiegl, Stmk.
20.-21. August 2011: Kufstein, Tirol
2-Tageswertung, Top 3:
PRE65: 1. Erbler Hubert, 2. Wagner Alfred, 3. Ehrenreich Gerhard
Twinshock: 1. Adamec Markus, 2. Wallmann Josef , 3. Sommerauer Franz
Modern: 1. Ortner Frank, 2. Planyavsky Lukas, 3. Hüttinger Gerhard