A-Cup Salzstiegl, Sektionen
a-trial im Gespräch mit dem Gelände-Flüsterer Hans Haigermoser!
a-trial: A-Cup Salzstiegl, dein "Sektionsbau-Heimspiel"?
Haigermoser: Das stimmt nicht wirklich. Ich wohne 310km von Salzstiegl entfernt. Aber für die Bewerbe am Salzstiegl nehme ich immer Urlaub. Und hier im Moasterhaus fühle ich mich auch richtig wohl.
a-trial: Seit wann gestaltest du hier am Salzstiegl die Sektionen?
Haigermoser: Von Anfang an, also heuer bin ich im zehnten Jahr.
a-trial: Und du baust auch für die modernen Bewerbe?
Haigermoser: Anfangs habe ich auch bei den modernen Bewerben alle Spuren gesteckt und dabei auch viele schöne Plätze für den Trialgarten entdeckt und frei gearbeitet.
a-trial: hat sich zwischenzeitig etwas geändert?
Haigermoser: Ich habe ziemliche Probleme mit den Gelenken. Das schaffe ich alleine nicht mehr: Im Vorigen Jahr hat z.B. Gerhard Fischer und in diesem Jahr Tibi Lenner die
Spuren für die Staatsmeisterschaft gesteckt. Ich habe die Spuren weiß und grün gemacht.
a-trial: und wie sieht es für den A-Cup aus?
Haigermoser: in diesem Jahr hatte ich zusätzliche Spezialisten zur Verfügung, weshalb wir die Aufgaben beim Sektionsbau aufteilen konnten. Friedl Drühe (Anm. a-trial: im Vorjahr war Drühe Fahrtleiter des A-Cup Gaissau) baut die weißen Sektionen, ich mache die gelben Spuren und Joe Wallmann gestaltet die Expertenspur (blau).
a-trial: wie kann man sich die Arbeit beim Sektionsbau vorstellen?
Haigermoser: So wie ich es mache, ist dafür etwas Vorstellungsvermögen erforderlich. Bei der ersten Besichtigung eines Geländes präge ich mir das Profil und die Besonderheiten ein. Das kann dabei sogar noch verwachsen sein. Später, teilweise auch zu Hause, denke ich über mögliche Spuren nach. Wenn ich das nächste Mal vor Ort bin, weiß ich oft schon, wie die Sektion aussehen soll.
a-trial: Was ist das Anstrengenste beim Sektionsbau?
Haigermoser: In Salzstiegl sind es die steile Hanglage und die großen Distanzen. Das ganze Material muss über lange Strecken und aufwändig zu den Sektionen geschafft werden. Da spielen bei mir leider die Gelenke und auch die Kondition nicht mehr ganz mit. Ohne die tatkräftige Unterstützung von Friedl Kaltenegger und Tibi Lenner wäre das für mich nicht schaffbar.
a-trial: Du stellst dich nicht gerne ins Rampenlicht. Warum betreibst du diesen Aufwand über so lange Zeit hinweg?
Haigermoser: Ja das stimmt schon. Ich mag es nicht so gerne, wenn alle auf mich starren. Aber wenn ich am Ende einer Sektion oder am Ende des Tages in glückliche und zufriedene Gesichter sehen kann, das ist die größte Anerkennung und Motivation für mich.
a-trial: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Was war bisher die größte Enttäuschung für dich?
Haigermoser: Dazu fällt mir jetzt nichts Erwähnenswertes ein. Gut, wenn ich bei meiner ersten Kontrollrunde vor oder im Laufe eines Bewerbs feststellen muss, dass Tore einfach umgesteckt wurden, ärgert mich das gelegentlich schon etwas. Ich mache mir da immer sehr viele Gedanken und setze die Tore ganz bewußt. Mehrfach wurden bereits durch solche Änderungen die kompletten Sektionsideen zerstört. Eine scheinbar "sinnlose" Kurve kann z.B. den Zweck haben, dass eines der folgenden Hindernisse aus einen von mir gewollten Winkel angefahren werden muß. Wo ich eine Kuve stecke, da ist auch Platz für eine passende Spur.
a-trial: Sollten also die Sektionen vor dem Bewerb bewacht werden?
Haigermoser: Auch wenn solche Änderungen gar nicht so selten vorkommen, eine eigene Sektions-Security wäre wohl überzogen. Aber mit den Mitteln der modernen Technik ist das mit sehr geringem Aufwand lösbar. Wäre ich ein "Sektionsveränderer", ich würde die Umgebung der Sektionen genau sondieren.
a-trial: Was erwartet uns an Sektionen beim A-Cup Salzstiegl?
Haigermoser: für die Spur Weiß wurden insgesamt 15 Sektionen vorbereitet. Hier wird es keine gemeinsam benutzte Sektionen geben. Für die Spuren Gelb und Blau stehen insgesamt 20 Sektionen zur Verfügung, die zum großen Teil gemeinsam befahren werden und einige nur für Gelb bzw. nur für Blau vorbereitet wurden.
Aus Sicherheitsgründen wurde auf Sektionen im neuen Teil des Trialparks (unterhalb vom Moasterhaus) verzichtet, um die Straßenquerung und die damit verbundenen Risken zu vermeiden.
a-trial: Aber auf einer restlichen Fläche von mehr als 16ha gibt es noch ausreichend Sektionsplätze, oder?
Haigermoser: ja natürlich! Da da haben wir noch immer die Qual der Wahl, welche Flächen wir nicht als Sektionen nutzen wollen.
a-trial: Das Gespräch findet nun am Donnerstag vor dem Bewerb zur Mittagszeit statt. Wie weit sind die Sektionen fertig?
Haigermoser: Im Großen und Ganzen ist alles fertig. Ein paar Kleinigkeiten sind noch fertig zu machen.
a-trial: Es ist also angerichtet?
Haigermoser: Ja!