Easy Expert - richtige Schwierigkeitsgrad im Klassik-Trial

A-Cup Klassik-Trial

Viel, sehr viel wird darüber geredet. Klassik-Trial müsse "leicht" zu fahren sein. Keinesfalls dürfe es gefährlich sein. Meist wird gesagt, es solle den alten Motorräder angepasst sein. Uncharmanter Weise müsste dabei auch ergänzt werden, dass es auch den vorwiegend älteren Fahrern angepasst sein sollte.

 

Die Erfahrung zeigt jedoch: In Wahrheit ist immer öfter das Gegenteil zu beobachten. Das große Interesse von vielen, teilweise technisch hoch versierten Tunern sowie vielen jugendlich hochkarätigen Fahrern lässt immer öfter den Schwierigkeitsgrad im Klassik-Trial in manchmal erschreckenden Höhen wandern. 

 

Diese Entwicklung ist völlig unsinnig. Leistungssportliche Prinzipien in das Klassik-Trial umlegen zu wollen, würde bedeuten, eine Fasstauben-WM auf der Streif in Kitzbühel veranstalten zu wollen. Kein Wunder also, dass einige Zeit verging, bis beispielsweise im Deutschland-Cup die Klasse Twinshock überhaupt zugelassen wurde. Zu groß war die Sorge, dass die Sektionen technisch zu anspruchsvoll für die PRE65-Motorräder werden könnten, dass der Schwierigkeitsgrad zu sehr steigen könnte. Eigene Spurenobleute achten auch heute noch darauf, dass die Sektionen im D-Cup den Gedanken der Serie entsprechen.

 

steigende Schwierigkeitsgrade auch im A-Cup

Leider gibt es aus Sicht des österreichischen Klassik-Trial A-Cup überhaupt keinen Grund mit dem Finger auf andere zu zeigen. Die Aufsplittung auf drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen hat sich als passend und ausreichend erwiesen. Für die Spuren weiß und gelb wurden von Anfang an Referenzfahrer genannt, die sich hier wohl füllen sollten. Die Abstufung passt ganz gut. Das zeigt schon die Tatsache, dass es auch unter den Späteinsteigern laufend "Aufsteiger" in die gelbe Spur gibt. 


Anders verhält es sich in der blauen ("Expert") Spur. Hier war von Anfang an die technische Anforderung unklar definiert. Diese Spur wurde lose als "Abrundung" nach oben für Twinshock und Modern vorgegeben. Diese unklare Spurbeschreibung führte aber dazu, dass die lokalen Veranstalter nach Sektionen suchten, in denen das zwischenzeitig etablierte Spitzenfeld im A-Cup der Klasse Twinshock auch Füsse machen sollte. Aber wenn das "Trio diabolo" (M. Adamec - F. Krankl - J. Wallmann) pro Tag jeweils fünf Füße setzen, brachten es die ersten Verfolger auf 30 bis 40 Punkte. Dass hier das Gefüge ziemlich aus den Fugen geraten ist, zeigen die Punktestände von Gastfahrern aus Deutschland. So sind beispielsweise Jacek Swider oder Günter Ruttloff gelegentlich im A-Cup sogar in die gelbe Spur ausgewichen, oder sind nach zwei Tagen mit 80-100 Punkten den Heimweg angetreten. 


easy Expert!

Diese Entwicklung ist vollkommen falsch. Hier herrscht dringender Handlungsbedarf! Dass die blaue Spur leichter werden sollte, wurde schon im Vorjahr besprochen, doch wie kann das in die Tat umgesetzt werden? Was ist zu schwer, oder passend? Wie auch in den Spuren "Gentleman" und "Clubman" müssen wir auch für "Expert" entsprechende Referenzfahrer finden, die sich in der Spur "Expert" wohl fühlen sollen. In jedem Fall hat die Erfahrung gezeigt, dass sich der Sektionsbau nicht an das "Trio diabolo" orientieren darf. Es wäre natürlich vollkommen falsch, diese Topp-Fahrer für diesen Umstand verantwortlich zu machen. Die können nichts dafür. Auch die Sektionsbauer versuchten stets das beste. Aber zukünftig müssen sie sich an andere Zielpersonen orientieren. 


Der Schwierigkeitsgrad der Kategorie Expert muss sich an schwächeren Fahrern orientieren!
Der Schwierigkeitsgrad der Kategorie Expert muss sich an schwächeren Fahrern orientieren!

"Biene Maja" als Referenz

Die Veranstalter für 2015 sind bereits informiert. In diesem Jahr werde ich wieder in der Klasse Twinshock starten und soll auch der Referenzfahrer für die blaue Spur sein. Ein Fahrer mit meinem Leistungsvermögen muß die blaue Spur mit Fußfehler, aber stressfrei bewältigen können. Der Punkteschnitt sollte dabei niedriger als 3 sein.


Dieser Ansatz sollte auch einige zusätzliche positive Nebeneffekte bringen! 

So sind aktuell einige Fahrer auf die gelbe Spur "Clubman" ausgewichen, weil sie weder für sich noch für Ihr Motorrad ein Risiko eingehen wollen. Fahrer, die eigentlich in einer korrekt angepassten Klassik-Expertenspur Ihren Spaß finden sollten. Das würde wiederum derzeit vergebene Topplätze in der Jahreswertung der gelben Spur für neue Fahrer frei machen. 

Die derzeitigen Topfahrer der blauen Spur werden zukünftig wohl wieder ihre Nerven strapazieren müssen. Es wird wieder Entscheidungen geben wird, bei denen mehrere Fahrer am Ende des Tages Null Punkte haben könnten. Jeder einzelne Fuß könnte nur schwer aufholbar sein. Bei Punktegleichheit und gleicher Anzahl von Nullen, würden die älteren Fahrer vorgereiht werden. 

ja, es muss wohl damit gerechnet werden, dass einige Fahrer, vor allem auf modernen Motorrädern, dem A-Cup dabei verloren gehen können.  Die Expertenspur könnte dann zu einfach für Sie werden. Doch schon im Vorjahr haben einzelne Veranstalter - in Tageswertung - eine interessante Alternative geboten:  es konnten freiwillig zusätzliche (rote) Pfeile befahren werden, für die es sogar eine gesonderte Tageswertung des Veranstalters - nicht jedoch in der Jahreswertung des A-Cups - gab. Die Vorbereitung von zusätzlichen roten Pfeilen obliegt dem lokalen Veranstalter und würde gesondert bekannt gegeben werden. 


Schuster, bleib bei deinen Leisten!

Der A-Cup versteht sich nicht als Alternative zu den bestehenden Serien. Der A-Cup ist Klassik-Trial! Er orientiert sich an den technischen Gegebenheiten der klassischen Motorrädern und an den daraus resultierenden Bewegungsmustern. Der A-Cup war ursprünglich für das Leistungsspektrum von Gelegenheitsfahrern und Wiedereinsteigern konzipiert. Darauf muss wieder verstärkt das Augenmerk gelegt werden, gerade auch in der Kategorie "Experten", der blauen Spur.