Eigentlich
Eigentlich war gestern Dienstag und ist heute Mittwoch. Das war letzte Woche nach dem Dienstag so und wird auch nächste Woche gleich sein.
Eigentlich trennt uns zwischen gestern und heute genauso ein Tag wie es am Tag davor war oder von morgen auf übermorgen sein wird.
Eigentlich gibt es also keinen Unterschied zwischen gestern und heute.
Doch halt! Gestern war der 31. Dezember. Auch wenn dieser Tag genau so 24 Stunden zählte, hat heute ein neues Jahr begonnen. Wie in den meisten Betrieben üblich, ist der Jahreswechsel der Zeitpunkt um Bilanz über das vergangene Jahr zu ziehen.
Mikrokosmos Klassik-Trial
Die Klassik-Trialszene stellt für mich im Kleinen ein Ebenbild des „normale Lebens“ dar.
Im vergangenen Jahr habe ich neue Menschen kennen gelernt, neue Freundschaften geschlossen, musste mich aber auch von Freunden und Bekannten verabschieden. Ich litt mit erkrankten oder
verletzten Freunden. Ich freute mich, wenn ich einige nach Krankheit oder Verletzung wieder begrüßen durfte. Ich diskutierte leidenschaftlich unterschiedliche Standpunkte. Ich irrte mich,
aber bekam auch Recht. Ich habe gewonnen, war aber auch enttäuscht. Ich teilte viel Spaß und unbeschwert gute Unterhaltung mit Freunden. Ich konnte helfen und erfuhr viel Unterstüzung.
Ich erhielt viele Zusendungen mit Lob aber auch Tadel. Aber einige erzählten mir auch von Problemen und wirklichen Schicksalsschlägen.
Nicht nur Spaßgesellschaft
Bei Einigen ist das vergangene Jahr völlig anders verlaufen, als sie es sich erwünscht oder auch nur erhofft hatten. Einige schrieben von einem Schritt vorwärts und zwei zurück, als würde ständig ein kalter Gegenwind ins Gesicht blasen. Aber zwischen den Zeilen der Sorgen und Angst über ein „ Jahr zum Vergessen!“ , fanden sich auch Worte der Freude. Sie erzählten von schönen Begegnungen beim Besuch einer Veranstaltung und Treffen mit Freunden. Sie schrieben von schönen Minuten der Unterhaltung und Abwechslung beim Lesen eines Berichts.
Einige Zusendungen haben mich tief berührt und gar erschüttert. Aber ich fand darin auch wieder Grund zur Freude. Weil ich erfuhr, dass mein Tun zumindest als Sonnenstrahl im wolkenverhangenen Himmel empfunden wurde. Und wenn es nur kurze Momente des Lachens und Vergessens waren.
eine Erkenntnis
Diese Erfahrungen haben mich verändert. Persönliche Prioritäten haben sich verschoben. Nein, an dieser Stelle folgt nun kein Appell, der mit einer Kontonummer einer Hilfsorganisation endet. Es soll auch Niemandem ein schlechtes Gewissen eingeredet werden, der im Moment die Leichtigkeit des Seins in vollen Zügen genießen kann. Ganz im Gegenteil! Meine persönliche Erkenntnis fasse ich in einem abgeänderten und abgedroschen klingenden Stehsatz, wonach sich gute Laune und Freude vermehren, wenn man sie teilt.
Es ist die hervorragende Stimmung unter den Teilnehmern, die den Erfolg des Klassik-Trials ausmachen. Da macht auch die Arbeit der Organisatoren und deren Helfer Spaß. Die entspannte Atmosphäre sorgt für eine Schutzzone, frei von Problemen und Verpflichtungen des Alltags. Wenn man so will: ein kurzer Wellness-Urlaub für die Seele. Aufgrund der Zusendungen an mich weiß ich: Das aktuelle Geschehen im Klassik-Trial bereitet sogar Menschen Freude, die nicht vor Ort sind oder sein können. Und das alles funktioniert nur deshalb, weil es viele Teilnehmer gibt, die eine Menge an guter Laune mitbringen und reichlich davon spenden und teilen. Die dabei entstehende positive Dynamik vor Ort kann ich teilweise noch immer kaum glauben. Das ist der Sprudel, der den Motor auch für die Zukunft laufen läßt.
Dafür danke ich allen Teilnehmern und Freunden.
Eigentlich ist das ganze Klassik-Trial doch die unwichtigste Angelegenheit der Welt.
Eigentlich gibt es aber kaum Schöneres, als sich gegenseitig eine gute Zeit und Freude zu schenken.
Eigentlich wollte ich doch nur kurz sagen:
Für 2014 wünsche ich allen
Viel Erfolg und Gesundtheit!
Alfred, am 1.1.2014