Portrait: Hubert Erbler
a-trial.at im Gespräch mit dem Gewinner der Klasse PRE 65 im A-Cup 2011: Hubert Erbler. "Sir Hubert von Sattledt", wie ihn die Trialfreunde liebevoll nennen.
a-trial: Gratulation zum Gewinn der Gesamtwertung in der vielfach als „Königsklasse“ bezeichneten Klasse PRE65 im A-Cup 2011!
Erbler: Danke, für mich ist das eine schöner Erfolg. Umso mehr, als wir in unserer Klasse trotz aller freundschaftlichem Verhältnis einige spannende Bewerbstage hatten. Außerdem war es äußerst lehrreich und ein Vergnügen, zwei Tage lang einem Ausnahmekönner wie Hans Greiner (in Lunz / See) beim Fahren beobachten zu können!
a-trial: Wie waren deine Trial-Anfänge?
Erbler: Ich kam zum Trial durch den leider schon verstorbenen 4-fachen Geländestaatsmeister (1962 -1965) Toni Kiemeswenger. Er hat 1971 für den Twin Club Wels ein Clubtrial für Straßenmotorräder organisiert. Dort hab ich mit meiner BMW R50 teilgenommen und den 3. Platz belegt.
a-trial: Wie ging es dann weiter?
Erbler: Durch den Erfolg beim Clubtrial in Wels motiviert, habe ich mir dann eine 1969er KTM Penton gekauft und fürs Trial präpariert. Großer Schwung, kleiner Vergaser, langer Ansaugkrümmer usw. Damit bin ich dann das Castrol-Trial des Triumph-Club Wien in Tulln gefahren. 1973 kam die erste gebrauchte Montesa Cota ins Haus und das Trialfahren wurde fast mein Leben, so begeistert war ich. 1975 gab es in der offiziellen OSK-Meisterschaft noch die Klassen bis 250 und über 250 ccm. So konnte ich in der kleinen Klasse hinter Franz Trummer und seiner PUCH Spezial den 2. Rang belegen. 1976 kaufte ich eine neue Montesa 247 Ulf Karlson Replica.
1978 bis 1980 bin ich nur noch sporadisch mit einer 348er Montesa unterwegs gewesen.
Dann wechselte ich ins Endurolager, wo ich, wie ich meine aufgrund meiner Trialerfahrungen, erfolgreicher war.
a-trial: 1980 hast du also deine Trialstiefel ins Eck gestellt, wann wurden diese wieder angezogen?
Erbler: 2002 begann ich fallweise bei Klassik-Trials auf der Trummer-Puch mitzufahren. 2006 stieg ich auf BSA um, bestritt D-Cup und OGT Oldtimerklasse und konnte konnte am Ende die Plätze 5 und 4 belegen. Beim Klassik-Trial D-Cup in Kronach durfte ich das Podest sogar als Sieger besteigen. 2007 und 2008 schloss ich die OGT Wertung jeweils mit Rang zwei ab.
a-trial: Was waren deine Höhepunkte im Trial?
Erbler: Mit Jo Wallmann, Hartwig Kamarad und Herbert Kendlinger konnte ich auch Trials im Ausland bestreiten. Highlights waren die EM-Läufe Gefrees (D), Sancerre (F) und Ricany (CSSR). Das Erlebnis als Österreicher unter der rot-weiß-roten Nationalfahne zu stehen war schon etwas ganz besonderes und ist unvergesslich. Obwohl ich nie zur österr. Spitze gehörte war ich dennoch immer mit voller Begeisterung dabei.
Die größte Freude hatte ich aber 2006, als ich das 2-Days Manx-Trial auf der Isle of Man erfolgreich beenden konnte und einen Finisher Award aus den Händen von Sammy Miller in Empfang nehmen konnte.
a-trial: Weitere schöne Erinnerungen im Trial?
Erbler: Besonders gern erinnere ich mich an die Nationen-Cups in Zirndorf 2006, 2007, Ebenau und Salzstiegl. Das war jedes Mal ein ganz besonderes Flair für mich.
Auch an das Zweitagetrial 2008 in Caglio denke ich gerne , wo ich unerwartet den 2. Platz belegen konnte.
Eine ganz außergewöhnliche Geschichte erlebten Peter Schnöll sen. und ich 1977, als wir an seinem Transporter zuerst den Auspuff und dann das Getriebe verloren. Das ergab totalen Stillstand. 5 Punkte auf der Autobahn.
a-trial: Was sind aus deiner Sicht die Vor- bzw. Nachteile der Gruppenwertung?
Erbler: Sehr positiv finde ich, dass man neue Bekanntschaften machen kann und es kaum Stau vor den Sektion gab. Alles ist sehr diszipliniert abgelaufen. Negatives konnte ich nichts feststellen. Die Wertung erfolgte immer sehr korrekt („was wiegt das hats“).
a-trial: Du hast das Trialhandwerk von der Pieke auf gelernt und bewegst deine BSA auch kupplungsfrei in den Sektionen. Waren die Sektionen bei den vier Veranstaltungen in Lunz, Lehenrotte, Salzstiegl und Kufstein dieser Fahrweise entsprechend angepaßt?
Erbler: Ich kann mich nicht erinnern jemals in einer Sektion die Kupplung verwendet zu haben. Andererseits habe ich aber einen sehr langsamen 1.Gang und der Motor ist für niedrigste Drehzahl gut eingestellt.
a-trial: Danke für das Gespräch!
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Pat Frei (Sonntag, 05 Februar 2012 22:36)
Schöne Story.
Die Puch und Hubert waren das "Gelbe" vom Ei auf der IoM 2006, erinnere mich gut.
Werde Alfred noch ein paar Fotos senden.
Hoffe, wir sehen uns in Canzo, Bis bald, Pat